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Monitoring

Monitoring - Was ist das und wozu braucht man das? 

Mit dem Klimaschutz-Monitoring werden Daten gesammelt und aufbereitet, um die Wirkung der Klimaschutzaktivitäten der Stadt Jena kontinuierlich und langfristig zu messen. 

Bereits seit 2007 erfasst die Stadt regelmäßig Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen und dokumentiert diese in Monitoringberichten. Langfristige Ziele sind die Reduzierung des Strom- und Wärmeverbrauchs in Haushalten, Gewerbe und Verwaltung, eine Verringerung des Energiebedarfs im Individualverkehr sowie die Förderung regenerativer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung. Im Jahr 2021 setzte sich die Stadt das ambitionierte Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Hierzu wurde 2023 der Klima-Aktionsplan verabschiedet. Das Klimaschutz-Monitoring zum Klima-Aktionsplan soll nun den Fortschritt Jenas auf dem Weg zur Klimaneutralität jährlich dokumentieren und kommunizieren.

Der aktuelle Monitoringbericht für das Jahr 2023

Der aktuelle Monitoringbericht fasst die Ergebnisse für das Jahr 2023 zusammen. Die erstellten Energie- und Treibhausgasbilanzen bieten eine differenzierte Auswertung nach Sektoren (Industrie, Gewerbe / Handel / Dienstleistungen [GHD], private Haushalte und Mobilität) sowie nach Energieträgern (Kraftstoffe, Strom, Erdgas, Fernwärme).

Die wichtigsten Ergebnisse des Monitorings sind hier zusammengefasst. Der ausführliche Bericht ist unter Downloads zu finden.

Energieverbrauch 

Die aktuelle Entwicklung der gesamtstädtischen Energieverbräuche, aufgeteilt in die Sektoren Industrie, Gewerbe / Handel / Dienstleistungen, private Haushalte und Mobilität, ist in Abbildung 1 dargestellt. Die gestrichelte Linie zeigt dabei den Zielwert aus dem Klimaaktionsplan.

 

Energieverbrauch 2013–2023, ab 2019 nach Sektoren aufgeteilt, mit leichter Abnahme bis 2023.
Energieverbauch Jena 2013 bis 2023
Abbildung 1: Entwicklung des gesamtstädtischen Energieverbrauchs (2013 bis 2023) und Aufteilung des Energieverbrauchs in Sektoren (2019 bis 2023)

Titel der Grafik

Gesamtstädtischer Energieverbrauch 2013 bis 2023 (2019 bis 2023 in Sektoren unterteilt); 

Achsenbeschriftungen

  • Y-Achse: Energie in Gigawattstunden (GWh), Skala von 0 bis 2.500,
  • X-Achse: Jahre von 2013 bis 2023; Darstellung: 2013 bis 2018: Gesamtenergieverbrauch als blaue Balken. 2019 bis 2023: Gesamtenergieverbrauch aufgeteilt nach Sektoren. Zusätzlich: grün gestrichelte Linie mit der Beschriftung „KAP-Zielwert“; 

Farben / Sektoren

Dunkelrot: Mobilität, Rosa: Industrie, Gelb: GHD (Gewerbe, Handel, Dienstleistungen), Grün: Private Haushalte, Dunkelblau: Gesamtsumme 2013–2018, Grün gestrichelt: KAP-Zielwert; 

Werte im Detail (Angaben in GWh):

  • 2013: ca. 2.200 (Gesamt), 2014: ca. 2.050 (Gesamt), 2015: ca. 2.100 (Gesamt), 2016: ca. 2.150 (Gesamt), 2017: ca. 2.100 (Gesamt), 2018: ca. 2.200 (Gesamt),
  • Ab 2019 sektorale Aufteilung:
    • 2019 (Gesamt ca. 2.174):Mobilität: 603, Private Haushalte: 692, GHD: 521, Industrie: 358,
    • 2020 (Gesamt ca. 2.055): Mobilität: 594, Private Haushalte: 691, GHD: 511, Industrie: 357,
    • 2021 (Gesamt ca. 2.249): Mobilität: 591, Private Haushalte: 748, GHD: 529, Industrie: 381,
    • 2022 (Gesamt ca. 2.042): Mobilität: 582, Private Haushalte: 686, GHD: 423, Industrie: 351,
    • 2023 (Gesamt ca. 1.964): Mobilität: 574, Private Haushalte: 670, GHD: 403, Industrie: 317

Die Grafik bzw. die Abbildung wurde von ThINK, dem Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH, erstellt. 

Für das Jahr 2023 ist festzustellen, dass in allen Sektoren weniger Energie verbraucht wurde als 2019, dem Basisjahr des Klima-Aktionsplans. Weiterhin ist der Endenergieverbrauch in Jena stärker gesunken, als im Klima-Aktionsplan als Zielwert vorgegeben. Im Einzelnen wurden in den Sektoren Industrie und Gewerbe / Handel / Dienstleistungen die Energiereduktionsziele übererfüllt, während sie in den Sektoren private Haushalte und Mobilität verfehlt wurden.

Treibhausgas-Emissionen

Die Treibhausgas(THG)-Emissionen werden anhand der Energiebilanz mit Hilfe spezifischer Emissionsfaktoren berechnet. 

Die Entwicklung der gesamtstädtischen THG-Emissionen nach Sektoren sind in Abbildung 2 dargestellt. Die gestrichelte Linie zeigt dabei erneut den Zielwert aus dem Klima-Aktionsplan.

THG-Emissionen 2019–2023 nach Sektoren, Gesamtemissionen sinken deutlich bis 2023.
Treibhausgas-Emissionen in Jena von 2019 bis 2023 nach lokalen Emissionsfaktoren unterteilt
Abbildung 2: Entwicklung der THG-Emissionen und Aufteilung der Emissionen in Sektoren (2019 bis 2023)

Titel der Grafik

„Gesamtstädtische THG-Emissionen lokaler Emissionsfaktoren 2019 bis 2023“

Achsenbeschriftungen

  • Y-Achse: „Emissionen in t CO₂-Äquivalente“ (von 0 bis 700.000 in 100.000er Schritten)
  • X-Achse: „Jahr“ (2019, 2020, 2021, 2022, 2023)

Darstellung

Die Grafik zeigt ein gestapeltes Säulendiagramm mit den jährlichen Treibhausgas-Emissionen (THG) in verschiedenen Sektoren. Die Werte sind in Tonnen CO₂-Äquivalente angegeben. Zusätzlich ist eine gestrichelte dunkelgrüne Linie eingezeichnet, die den „KAP-Zielwert“ darstellt.

Farben und Sektoren

  • Rot: Mobilität
  • Orange: Industrie
  • Gelb: GHD (Gewerbe, Handel, Dienstleistungen)
  • Grün: private Haushalte
  • Dunkelgrüne gestrichelte Linie: KAP-Zielwert

Werte im Detail (Summe pro Jahr und nach Sektoren)

  • 2019 (Gesamtemissionen ca. 575.561 t CO₂-Äquivalente)
    • Mobilität: 190.614
    • Industrie: 105.027
    • GHD: 121.329
    • Private Haushalte: 158.591
  • 2020 (Gesamtemissionen ca. 553.918 t)
    • Mobilität: 187.747
    • Industrie: 99.242
    • GHD: 113.744
    • Private Haushalte: 153.185
  • 2021 (Gesamtemissionen ca. 585.156 t)
    • Mobilität: 186.864
    • Industrie: 109.580
    • GHD: 118.540
    • Private Haushalte: 171.172
  • 2022 (Gesamtemissionen ca. 556.390 t)
    • Mobilität: 197.207
    • Industrie: 102.352
    • GHD: 98.969
    • Private Haushalte: 157.862
  • 2023 (Gesamtemissionen ca. 523.219 t)
    • Mobilität: 194.412
    • Industrie: 92.041
    • GHD: 90.555
    • Private Haushalte: 146.211

Tendenzen

  • Die Gesamtemissionen schwanken zwischen 2019 und 2023: zunächst leichter Rückgang (2020), dann Anstieg (2021), gefolgt von erneutem Rückgang (2022 und 2023).
  • Zwischen 2019 und 2023 ergibt sich insgesamt ein Abwärtstrend: von etwa 575.000 t auf 523.000 t CO₂-Äquivalente.
  • Mobilität bleibt über den gesamten Zeitraum der größte Emittent (immer um 185.000–197.000 t).
  • Private Haushalte sind der zweitgrößte Bereich, allerdings mit leichtem Rückgang.
  • Industrie und GHD zeigen stärkere Reduktionen im Zeitverlauf.
  • Der „KAP-Zielwert“ (gestrichelte Linie) sinkt kontinuierlich ab, liegt aber jedes Jahr etwas unterhalb der tatsächlichen Emissionen.

Die Grafik bzw. die Abbildung wurde von ThINK, dem Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH, erstellt. 

Es zeigt sich, dass die gesamtstädtischen THG-Emissionen im 2023 gegenüber 2019 zwar gesunken sind, jedoch der Zielwert des Klima-Aktionsplanes deutlich verfehlt wird. Mit Ausnahme des Sektors Gewerbe / Handel / Dienstleistungen liegen in allen Sektoren die THG-Emissionen über den Zielwerten des Klima-Aktionsplans.

Die mit dem Klima-Aktionsplan angestrebte Senkung der THG-Emissionen beruht dabei auf zwei Effekten: 

  • einer allmählichen Senkung des Energieverbrauchs und
  • einer Verschiebung der Energieträgerzusammensetzung hin zu mehr erneuerbaren Energien.

Der Energieverbrauch in Jena konnte weiter gesenkt werden, jedoch ist der Austausch fossiler Energie durch erneuerbare Energien nicht so schnell fortgeschritten wie angestrebt, sodass der anspruchsvolle Zielpfad aus dem Klima-Aktionsplan im Jahr 2023 nicht erreicht werden konnte.

Umstellung auf erneuerbare Energien 

Der Ausbau von Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien in Jena ist im Jahr 2023 deutlich vorangeschritten. Wie die Abbildung 3 zeigt, bildet die Photovoltaik den Schwerpunkt der installierten Leistung aus erneuerbaren Energien und verzeichnete 2023 auch den größten Anstieg.

Installierte Leistung erneuerbarer Energien 2013–2023, mit starkem Anstieg von Photovoltaik und Gesamtleistung.
Installierte elektrische Leistung der erneuerbaren Energien
Abbildung 3: Entwicklung der insgesamt installierten Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien nach installierter Leistung in der Stadt Jena seit 2013

Titel der Grafik

„Installierte elektrische Leistung der erneuerbaren Energien“

Achsenbeschriftungen

  • Y-Achse: „Leistung in kW“ (0 bis 25.000 in 5.000er Schritten)
  • X-Achse: „Jahr“ (2013 bis 2023)

Darstellung

Die Grafik zeigt eine Liniendiagramm-Darstellung der Entwicklung der installierten elektrischen Leistung aus verschiedenen erneuerbaren Energieträgern im Zeitraum 2013 bis 2023. Zusätzlich ist die Gesamtsumme aller erneuerbaren Energien dargestellt.

Legende und Farben

  • Windenergie: dunkelblau (Quadrate)
  • Photovoltaik: orange (Rauten)
  • Bioenergie inkl. Klärgas: gelb (Dreiecke nach unten)
  • Wasserkraft: grün (Dreiecke nach oben)
  • Gesamt: dunkelrot (Dreiecke nach oben)

Werte und Entwicklungen im Detail

  • Windenergie (blau): Bleibt über den gesamten Zeitraum konstant bei knapp 0 kW (praktisch keine installierte Leistung).
  • Photovoltaik (orange): Start 2013 bei etwa 7.500 kW. Leichter Rückgang 2014, dann kontinuierlicher Anstieg: ca. 9.500 kW in 2017, über 10.000 kW in 2019, rund 12.000 kW in 2021, deutlicher Sprung auf etwa 14.000 kW in 2022 und starker Anstieg bis auf ca. 18.000 kW im Jahr 2023.
  • Bioenergie inkl. Klärgas (gelb): Konstante Werte von etwa 2.000 kW zwischen 2013 und 2019. Danach leichter Anstieg: rund 2.500 kW in 2020, knapp 3.000 kW in 2021, und schließlich etwa 3.500 kW in 2023.
  • Wasserkraft (grün): Über den gesamten Zeitraum nahezu unverändert bei ca. 2.000 kW.
  • Gesamt (dunkelrot): Start 2013 bei ca. 11.500 kW. Leichter Rückgang 2014 auf etwa 11.000 kW, anschließend kontinuierlicher Anstieg: ca. 13.000 kW in 2017, etwa 14.500 kW in 2019, über 15.000 kW in 2020, knapp 18.000 kW in 2022, und schließlich sehr starker Anstieg auf knapp 24.000 kW im Jahr 2023.

Tendenzen und Kernaussagen

  • Die Gesamtleistung der erneuerbaren Energien steigt langfristig deutlich an, besonders ab 2019.
  • Photovoltaik ist die mit Abstand wichtigste und am stärksten wachsende Quelle, mit deutlichem Leistungssprung zwischen 2021 und 2023.
  • Bioenergie wächst moderat, vor allem ab 2020.
  • Wasserkraft bleibt konstant stabil.
  • Windenergie spielt in diesem Zeitraum faktisch keine Rolle.

Die Grafik bzw. die Abbildung wurde von ThINK, dem Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH, erstellt. 

Allerdings deckte 2023 die Elektroenergieerzeugung aus erneuerbaren Energien den gesamtstädtischen Verbrauch nur zu ca. 7%. Im Wärmebereich wurden nur 2 % des gesamtstädtischen Verbrauchs aus erneuerbaren Energien erzeugt.

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